Facettengelenksarthrose
Als Facettengelenke bezeichnet man die kleinen Gelenke, die jeweils zwei Wirbelkörper miteinander verbinden. Man nennt sie auch Zwischenwirbelgelenke.
Was ist die Ursache einer Facettengelenksarthrose?
Wie jedes andere Gelenk auch unterliegen die Facettengelenke einem Verschleiß, der in eine Arthrose münden kann. Von Arthrose spricht man bei einer Abnutzung des Gelenkknorpels. Ist dieser aufgebraucht, kommt es zu einer zunehmenden Versteifung des Gelenkes. Dies ist beim Facettengelenk ganz ähnlich, wie am Knie- oder Hüftgelenk.
Die Belastung spielt eine entscheidende Rolle
Die Belastung spielt für die Abnutzung der Facettengelenke eine entscheidende Rolle - dies gilt für alle Gelenke unseres Körpers.
Je mehr Übergewicht man beispielsweise mit sich trägt, desto eher kommt es zu Facettengelenksschmerzen. Hinzukommt bei Übergewicht eine Fehlbelastung der Wirbelsäule. Die Ursache: Der Körper ist so konstruiert, dass die Lendenwirbelkörper ungefähr in der Mitte des Körpers liegen. Bei einem sehr großen Bauch stimmt diese Position nicht mehr und die Rückenmuskulatur muss sehr viel mehr Arbeit leisten, um den Körper in der Senkrechten zu halten. Hierdurch kommt es auch zu einer Fehlbelastung der Zwischenwirbelgelenke.
Eine weitere Ursache sind Bandscheibenschäden. Wenn die Bandscheiben mit dem Alter degenerieren, verlieren sie an Höhe. Dadurch passen die Facettengelenke nicht mehr genau zusammen und verschleißen schneller.
Auch wenn die Skoliose selbst bei Kindern keine Schmerzen verursacht, kommt es durch die ungleiche Belastung der Zwischenwirbelgelenke hier zu einem vermehrten Verschleiß, der dann schmerzhaft sein kann.
Schmerzen & Behandlung
Was sind typische Schmerzen und wie können diese Schmerzen behandelt werden?
Typische Schmerzen für die Facettengelenksarthrose
Die Schmerzen bestehen hauptsächlich im Bereich der Lendenwirbelsäule. Wenn sie in das Bein ausstrahlen, dann nicht entlang der Nervenwurzeln. Das ist ein wichtiger Hinweis, um arthrosebedingte von bandscheibenbedingten Schmerzen zu unterscheiden. Arthrosen verursachen auch keine Lähmungs- oder Missempfindungserscheinungen oder Kribbeln in den Beinen.
Typisch sind:
- Hüft- und Gesäßschmerzen
- krampfartige Beinschmerzen
- Druckschmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule
- Schmerzen beim Zurückbeugen und Überstrecken der Wirbelsäule
- morgendliche Steifigkeit
- Schonhaltungen
Wie wird eine Facettengelenksarthrose behandelt?
Die Behandlung unterscheidet sich je nach Ausmaß der Arthrose. Anfänglich bestehen oft nur Blockierungen der Gelenke, die durch einen manualtherapeutisch ausgebildeten Arzt oder mittels Physiotherapie gelöst werden können. Gelingt dies nicht, kann durch das Anspritzen mit einem Schmerzmittel (Infiltrationstherapie) der Schmerz behoben und die Blockierung gelöst werden. Auch lokale Wärmeanwendungen und die Einnahme von Schmerzmitteln oder Antirheumatika kann kurzfristig helfen.
Oft ist es sehr schwer zu sagen, ob die Schmerzen wirklich von den Facettengelenken kommen oder doch von anderen Strukturen, wie der Bandscheibe oder den Nervenwurzeln. Auch aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, das Gelenk mit einem Schmerzmittel anzuspritzen, um herauszufinden, ob die Schmerzen wirklich von den Gelenken ausgehen. Eine solche Spritze sollte dann aber unter Röntgenkontrolle von einem Spezialisten durchgeführt werden.
Facettengelenke denervieren
Sollten wiederholte Infiltrationen an den Facettengelenken zu einer deutlichen Beschwerdelinderung führen und die Schmerzen nach kurzer Zeit wieder auftreten, besteht die Möglichkeit die Facettengelenke zu „denervieren“. Dies ist ein Therapieverfahren, das mit einer Temperatursonde durchgeführt wird und den schmerzleitenden Nerv versiegelt (HF-Denervierung).
Wie kann man Facettengelenksarthrose vorbeugen?
Wie bei der Arthrose von anderen Gelenken, zum Beispiel an Knie- und Hüftgelenk, sind Alter und Belastung die entscheidenden Faktoren. Je geringer die Belastung ist, desto später im Leben werden Sie unter Arthrose leiden. Das bedeutet, dass Sie darauf achten sollten, ihre Gelenke nicht mit Übergewicht zu belasten und die Muskulatur regelmäßig kräftigen. Denn sie kann viele Belastungen abfedern und so den Rücken entlasten.
Des Weiteren sollten Sie auf eine gerade Haltung achten und falls ein Beinlängenunterschied von mehr als 1 cm besteht, diesen unbedingt durch entsprechende Schuhsohlenerhöhungen ausgleichen.
Weitere Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule im Überblick
Unter degenerative Skoliosen versteht man die Verbiegung und/oder Verdrehung der Wirbelsäule und die dadurch entstehende vermehrte Abnutzung.
Die Pseudospondylolisthese bezeichnet die Instabilität der Wirbelsäule, auch Wirbelgleiten genannt, bei Erwachsenen.
Bei der Spinalkanalstenose handelt es sich um eine Verengung des Rückenmarkskanals.
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