Jens Sommerer kann sich noch genau an den 9. August 2021 erinnern. An diesem Tag stürzte der Hobbyradfahrer aus Tannheim bei Memmingen bei einer seiner Radreisen in dem französischen Städtchen Dole östlich von Dijon so unglücklich, dass er einen Oberschenkelhalsbruch erlitt. Seine rund 1.800 Kilometer lange Reise vom Unterallgäu bis an die französische Mittelmeerküste nahe Marseille, von der er sich gerade auf dem Rückweg befand, nahm damit ein vorzeitiges Ende.
Nach der anschließenden Behandlung in Frankreich hatte er allerdings immer wieder Schmerzen im Hüftgelenk, da die Knochenfragmente von den dortigen Chirurgen nicht exakt wieder zusammengesetzt wurden. Durch Internetrecherche stieß Sommerer auf die Hessing Kliniken. Hier fand Sommerer mit Privatdozent Dr. med. Christian Fraitzl einen Spezialisten für gelenkerhaltende Hüftchirurgie, der eine chirurgische Hüftluxation zur Therapie der Problematik am Hüftgelenk vorschlug.
Im Oktober 2023 wurde Jens Sommer schließlich in den Hessing Kliniken operiert. „Bei der chirurgischen Hüftluxation wird der Hüftkopf aus der Hüftgelenkspfanne ausgerenkt, um anschließend Fehlstellungen an der Hüftpfanne, bzw. am Hüftkopf-Schenkelhals-Übergang korrigieren zu können“, erläutert Privatdozent Dr. med. Christian Fraitzl den Eingriff. Der Vorteil gegenüber einem künstlichen Hüftgelenk liegt vor allem darin, dass das eigene Hüftgelenk erhalten bleibt, möglicherweise ein Leben lang, mindestens kann ein künstliches Hüftgelenk aber hinausgezögert werden.
Rund 4.000 Trainingskilometer nach der OP
Mit der Behandlung ist der 40-jährige Sommerer, der nach rund einer Woche stationären Aufenthalts wieder entlassen wurde, bestens zufrieden. Bereits zwölf Wochen nach dem Eingriff berichtete Sommerer von einer deutlichen Verbesserung der Hüftgelenksbeweglichkeit. „Das ist perfekt gelaufen. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt“, berichtet Sommerer, der bereits seine nächste große Radreise vorbereitet. Noch für diesen Sommer hat er eine bis zu 2.500 Kilometer lange Rundtour durch Südfrankreich geplant. Dabei will er mit seinem gelben Rennrad in Sonderlackierung von der Provence durch die Camargue und dann auf den Col du Tourmalet fahren, den mit 2.115 Metern höchsten asphaltierten Pyrenäenpass, über den auch regelmäßig die Tour de France führt.
Bis dahin war es für Sommerer, der hauptberuflich im Recruiting arbeitet, noch ein Stück Weg. In den sechs Monaten vor der Tour standen vor allem drei Dinge auf dem Programm, nämlich regelmäßige Übungen zur Kräftigung der Hüftmuskulatur, umfangreiches Radtraining sowie der Abbau von überflüssigen Pfunden. Insgesamt legte der ambitionierte Radsportler rund 4.000 Trainingskilometer zurück, bevor er zu seiner Rundtour durch Südfrankreich startete. Sowohl Sommerer als auch Privatdozent Dr. Fraitzl waren vor der Tour zuversichtlich, dass Sommerer es auf den Col du Tourmalet schaffen wird.
PD Dr. med. Christian Fraitzl
Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie und Rheumaorthopädie