Rund zwölf Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen. Ein Drittel von ihnen ist in ihrem Alltag stark beeinträchtigt. Der Schmerz bestimmt das Leben dieser Menschen, sodass sie in vielen Fällen keinem geregelten Tagesablauf mehr nachkommen können. Chronischer Schmerz ist mittlerweile ein eigenes Krankheitsbild. Denn der Schmerz dominiert schließlich alle Lebensbereiche eines Menschen. Er führt zu körperlichen Schon- und Vermeidungshaltungen, meist verbunden mit Bewegungsmangel, Schlafstörungen, körperlichem Abbau sowie starken Einbußen im privaten sowie beruflichen Leben bis hin zum sozialen Rückzug.
Neues Angebot für Menschen mit chronischen Schmerzen
Für diese Menschen bieten die Hessing Kliniken neben den bereits bestehenden Schmerzprogrammen des Wirbelsäulenzentrums mit der Multimodalen Schmerztherapie seit Anfang des Jahres 2024 ein neues Angebot. „Die Hessing Kliniken bieten auf einer eigenen Station eine Multimodale Schmerztherapie für Erwachsene an", erläutert der Direktor der Hessing Stiftung, Roland J. Kottke.
Patienten wohnen in hotelähnlich ausgestatteten Zimmern
Bei der Multimodalen Schmerztherapie werden Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen des Bewegungsapparats für regulär zwei Wochen stationär von einem interdisziplinären Team mit einer individuellen Schmerztherapie nach einem persönlichen Behandlungsplan therapiert. „Mit dem neuen Angebot möchten wir Menschen helfen, aus dem Teufelskreis der Schmerzen auszubrechen und einen Weg zurück in ein Leben voller Lebensqualität zu finden, ganz im Sinne unseres Leitmotivs ‚Wir stiften Lebensqualität‘ “, sagt Klinikleiter Matthias Gruber. „Wir freuen uns, gemeinsam mit Dr. med. Carla Alessandra Ávila González, einer hochversierten Expertin auf dem Gebiet der Schmerzbehandlung, die neue Abteilung etablieren zu dürfen.“
Der persönliche Behandlungsplan umfasst neben der ärztlichen Betreuung und Beratung sowie gegebenenfalls einer medikamentösen Therapie inhaltlich eng aufeinander abgestimmte Therapiemaßnahmen, wie beispielsweise Physiotherapie, Ergotherapie, Rückenschule, Medizinische Trainingstherapie, Therapeutisches Bewegungsbad, Psychotherapie, aber auch Wärmeanwendungen, Entspannungstherapie und Kunsttherapie. Zudem werden zahlreiche nicht alltägliche Anwendungen, wie etwa Akkupunktur oder eine Blutegel-Therapie angeboten. Auch der Einsatz von Cannabinoiden ist möglich. „Mit den verschiedenen eng aufeinander abgestimmten Maßnahmen wird sowohl eine Schmerzreduktion als auch eine Verbesserung der körperlichen Funktionalitäten angestrebt“, erläutert die Oberärztin Dr. med. Carla Alessandra Ávila González.
Die Patientinnen und Patienten wohnen während der zweiwöchigen Therapie in hotelähnlich ausgestatteten Einzelzimmern in der Hessing Klinik für Konservative Medizin, die im neu gestalteten Foyer über ein rund um die Uhr geöffnetes, modernes Café verfügt. Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung der objektiven und subjektiven Funktionsfähigkeit, eine höhere Kontrollierbarkeit sowie im Idealfall eine Linderung der Schmerzen und dort, wo dies nicht möglich ist, zumindest ein besserer Umgang mit den Schmerzen, um den Betroffenen eine Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen.