Nur ein Teil der Patientinnen und Patienten, die unter chronischen Rückenschmerzen leiden, bedarf einer Operation. Aus diesem Grunde wird seit nun mehr über zehn Jahren im Wirbelsäulen- und Skoliosezentrum der Hessing Kliniken auch eine konservative Wirbelsäulentherapie angeboten.
Das Wirbelsäulen- und Skoliosezentrum kann hier auf ein erfahrenes Team aus Orthopäden, Neurochirurgen und Manualmedizinern zurückgreifen. Prof. Dr. med. Florian Geiger befasst sich seit über 30 Jahren mit der konservativen Wirbelsäulentherapie, die er schon an den Universitäten Heidelberg und Frankfurt am Main durchführte, er ist Mitautor der Leitlinien zur Behandlung von „unspezifischen Rückenschmerzen“, zur Behandlung des „postoperativen Schmerzes“ sowie von „Rückenschmerzen bei Kindern“.
Aus diesem Grunde wurde er von der Zeitschrift „Focus“ nicht nur für die Wirbelsäulenchirurgie, sondern auch für die Schmerzbehandlung empfohlen. Dr. Andreas Redder kümmert sich seit mehr als zehn Jahren um die ambulante und stationäre Schmerztherapie und hat das Zertifikat „konservative Therapie“ der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft.
Ausführliche Diagnose ist die Grundvoraussetzung für die richtige Therapie
Voraussetzung einer adäquaten Therapie ist immer die ausführliche Diagnostik und Ursachenabklärung. Mögliche Ursachen können Arthrose der kleinen Wirbelgelenke, eine sagittale Dysbalance, Wirbelsäulenverkrümmungen oder Muskelschwäche sein. Diese bedürfen jeweils einer anderen Behandlung. In der Regel erfolgt die Abklärung über unsere Ambulanz, um die Patientin oder den Patienten dann der geeigneten Therapie, sei es operativ oder konservativ, zuzuweisen.
Einen besonderen Stellenwert haben hierbei wirbelsäulennahe Infiltrationen, die unter Röntgenkontrolle im Bereich der Gelenke und Nerven durchgeführt werden. Bei Nervenschmerzen, die nicht operativ zu beheben sind, kann auch der Einsatz eines speziellen Schmerzschrittmachers (Spinal Cord Stimulator/SCS) sinnvoll sein. Hierbei wird eine Sonde an das Rückenmark gelegt, die den Schmerz überdeckt. Die elektrischen Impulse führen zu einer Veränderung der Schmerzwahrnehmung und damit in vielen Fällen zu einer deutlichen Milderung der bestehenden Schmerzen, einer verbesserten Lebensqualität und einer Reduktion der benötigten Schmerzmittel. Für diese spezielle Indikation gibt es eine Spezialsprechstunde, die durch Dr. med. Andreas Wiedl geleitet wird und die auch für gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten mit Überweisung von einem Facharzt offensteht.
Der Schmerzschrittmacher eignet sich insbesondere für Patientinnen und Patienten, die an sogenannten neuropathischen Schmerzen an den Extremitäten leiden. Das sind Schmerzen, die dem Nerven folgen und elektrisierend, brennend oder kribbelnd wahrgenommen werden. Damit verbundene häufige Krankheitsbilder sind das chronische regionale Schmerzsyndrom, chronische Schmerzen nach Wirbelsäulenoperationen und diabetische Polyneuropathie. Ebenso ist eine Implantation bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit möglich. In Einzelfällen können auch operativ nicht behandelbarer chronischer Rückenschmerz durch die Implantation eines Schmerzschrittmachers verbessert werden. Wichtig ist, dass aus der Fülle der Behandlungsoptionen, die richtige Therapie für die Patientin oder den Patienten ausgesucht werden kann.
Dr. med. Andreas Wiedl
Klinik für Wirbelsäulentherapie, Wirbelsäulen- und Skoliosezentrum