In der Hessing Klinik für Endoprothetik, Fußchirurgie und Rheumaorthopädie kommen Patientinnen und Patienten nach Gelenkoperationen künftig noch schneller und sicherer wieder auf die Beine. Mit Hessing EndoFit wird hier aktuell ein Rapid Recovery Programm implementiert, das Patientinnen und Patienten, die ein künstliches Knie-, Hüft- oder Schultergelenk erhalten eine noch raschere Genesung ermöglicht. Um dies zu erreichen, arbeitet ein interdisziplinäres Team von Orthopäden, Anästhesistinnen, Physiotherapeuten und Pflegekräften eng mit der Patientin oder dem Patienten zusammen.
„Bei Hessing EndoFit soll die Versorgung von Gelenkpatienten vom Erstkontakt bis zur Entlassung und darüber hinaus optimiert werden“, erläutert der Leiter der Hessing Kliniken, Matthias Gruber. So werden die Patientinnen und Patienten bereits Wochen vorher gezielt auf die bevorstehende Operation vorbereitet. Sie werden medizinisch und mental optimal aufgeklärt, sie lernen das für sie zuständige Team im Krankenhaus kennen und es wird bereits eine Entscheidung über die anschließende Reha getroffen.
Darüber hinaus werden Patientinnen und Patienten informiert, wie sie sich selbst optimal auf die Operation vorbereitet können, etwa durch eine ausgewogene Ernährung, den Verzicht auf Alkohol und Zigaretten oder die Reduzierung von Übergewicht. Zudem erfahren sie, wie sie ihr zuhause für die ihre Rückkehr vorbereiten können, etwa durch die Entfernung von Stolperfallen und das Anbringen von rutschfesten Unterlagen. In der sogenannten Präoperativen Gangschule lernen die Patientinnen und Patienten bereits vor der OP, wie sie danach auf Krücken laufen.
Die Aufklärung und Informationsvermittlung erfolgt über persönliche Gespräche, Seminare und Filme. Dabei hilft eine eine App, die die Patientinnen und Patienten vor und nach der Operation begleitet. Zudem wird ein persönlicher Coach mit eingebunden, der die Patientin oder den Patienten durch den Behandlungs- und Genesungsprozess begleitet. Dies können der Ehepartner, ein Familienmitglied oder auch enge Freunde sein. „Ziel ist es, dass die Patienten sicher und angstfrei in die Operation gehen und anschließend positiv an ihrer eigenen Genesung mitwirken können“, erläutert Chefarzt Dr. med. Jan Tomas.
Vor der OP werden zudem kurze Nüchternzeiten angestrebt. Bei der Operation selbst wird auf minimalinvasive und roboterunterstützte Operationstechniken gesetzt und auf den Einsatz von Drainagen und Katheter nach Möglichkeit verzichtet. „Die Patienten werden bereits direkt nach der OP noch im Aufwachraum auf die Beine gestellt, um Vertrauen in die eigene Genesungsfähigkeit zu schaffen“, erläutert Dr. Tomas. „Eine frühe Mobilisierung ist wichtig, um den Heilungsprozess zu beschleunigen“, fügt er hinzu. Bewegungsübungen nach der Operation werden bewusst in der Gruppe absolviert, um eine höhere Motivation zu erzeugen. Ein sogenannter Aktivitätspfad in der Klinik soll die Patientinnen und Patienten ermutigen, regelmäßig Eigenübungen unabhängig von der Physiotherapie durchzuführen.
Dr. med. Jan Tomas
Stv. Ärztlicher Direktor, Chefarzt Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie und Rheumaorthopädie