Unsere Hände spielen eine zentrale Rolle im Alltag. Sie erfüllen täglich die vielfältigsten Aufgaben, vom Greifen, über das Tasten bis hin zur Unterstützung bei der Kommunikation. Sind die Hände durch Schmerzen in den Fingern oder im Handgelenk eingeschränkt, wirkt sich dies meist deutlich auf die Lebensqualität aus. Ursache für diese Schmerzen sind oft Arthrosen, die häufigsten aller Gelenkerkrankungen. Allein in Deutschland leiden rund fünf Millionen Menschen an täglichen Schmerzen durch Arthrosen.
Arthrosen, auch als Gelenkverschleiß bekannt, sind degenerative Gelenkerkrankungen, die auftreten, wenn der Knorpel, der die Gelenke schützt und für reibungslose Bewegungen sorgt, abnimmt. Der beim gesunden Gelenk existierende „Stoßdämpfer“ hat sich also abgenutzt oder sogar aufgelöst. Bei Arthrosen in den Händen reiben beispielsweise die Gelenkknochen im Handgelenk, Daumensattelgelenk oder den Fingergelenken aneinander. Symptome sind oft Anlauf- und Belastungsschmerzen in unterschiedlicher Stärke, die mit Kraftverlust einhergehen können. Dabei kann allein das Öffnen einer Wasserflasche schon zur schmerzhaften Herausforderung werden. Im Krankheitsverlauf kommt es oftmals zu Schwellungen und später auch zu möglichen Deformierungen mit sichtbarer Fehlstellung im betroffenen Gelenk.
Hand-Arthrosen bilden sich oft schleichend über Jahre hinweg und können bereits ab dem mittleren Lebensalter auftreten. Meist ist primär nur ein Gelenk betroffen. Ursachen können zurückliegende Verletzungen oder Entzündungen sein, öfter sind aber Faktoren wie eine ungleichmäßige Belastung oder aber genetische und hormonelle Einflüsse, die den Knorpelabbau, bzw. -verschließ begünstigen. In der Hessing Klinik für Handchirurgie setzen wir nach der Diagnose, bei der neben einer detaillierten Anamnese auch bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel Röntgen, zum Einsatz kommen, zunächst meist auf konservative Therapieoptionen. Dazu zählen spezielle Bandagen oder Schienen zur gezielten Stabilisierung und Entlastung der betroffenen Gelenke, ggf. auch physio- oder ergotherapeutische Maßnahmen. Gezielte Cortison-Spritzen können zur akuten Schmerzlinderung ebenfalls eine Option darstellen.
Führt der konservative Ansatz zu keiner langfristigen Besserung des Krankheitsbildes, helfen operative Maßnahmen. Dabei bestimmt unter anderem die Lage des von der Arthrose betroffenen Gelenkes an der Hand die Wahl der operativen Therapieform. So kann man beispielsweise am Handgelenk präzise die Nerven ausschalten, die den Schmerz übertragen, bei voll erhaltener Sensibilität. Weitere Optionen sind Gelenkersatz mit Prothesen, Resektionsarthroplastiken, Korrekturosteotomien oder auch (Teil-) Versteifungen. Alle Verfahren haben zum Ziel, die Schmerzen zu reduzieren und die Belastbarkeit im Alltag zu steigern.
In der Hessing Klinik für Handchirurgie werden jedes Jahr zahlreiche Arthrosen an der Hand erfolgreich behandelt. Durch eine große Erfahrung mit konservativen und operativen Therapieansätzen wählen wir im Gespräch mit den Patientinnen und Patienten stets den jeweils individuell vielversprechendsten Therapieansatz. So können langanhaltende Schmerzen gelindert und Lebensqualität zurückgegeben werden.
Dr. med. Bernhard Rozée
Chefarzt Klinik für Handchirurgie