Unterstützte Kommunikation bietet Kindern eine Möglichkeit zur Verständigung

 

 

Wenn Kleinkinder nicht zu sprechen beginnen, kann dies unterschiedliche Ursachen haben. Um trotzdem soziale Teilhabe zu ermöglichen, spielt Unterstützte Kommunikation (UK) eine zentrale Rolle. Dabei wird mit Gebärden, Symbolen und technischen Hilfsmitteln Kommunikation auch ohne Sprache ermöglicht. Im Hessing Förderzentrum für Kinder und Jugendliche kommt Unterstütze Kommunikation schon seit langer Zeit erfolgreich zum Einsatz.

Besonders in der Entwicklung von Kindern spielt die Fähigkeit zur Kommunikation eine entscheidende Rolle. Sie ermöglicht es ihnen, ihre Bedürfnisse auszudrücken, Neues zu erlernen und soziale Beziehungen aufzubauen. Doch nicht alle Kinder entwickeln diese Fähigkeit in gleicher Weise. Die Gründe dafür können beispielsweise eine körperliche oder geistige Behinderung, Entwicklungsstörungen oder neurologische Erkrankungen sein. In so einem Fall ist gezielte Förderung besonders wichtig. Im Hessing Förderzentrum für Kinder und Jugendliche arbeiten dabei Fachleute aus den Bereichen Logopädie, Ergotherapie und Sonderpädagogik eng als multiprofessionelles Team zusammen. In Abstimmung mit Erzieherinnen und Erziehern sowie den Eltern wird eine individuell angepasste Kommunikationsstrategie entwickelt und die geeigneten Hilfsmittel ausgewählt. Die Unterstützte Kommunikation wird spielerisch in den Alltag integriert und wenn möglich nach und nach ausgebaut.

Kommunikation ist mehr als sprechen

So werden Gebärden oder Symbole für einfache Tätigkeiten und Begriffe wie „spielen“, „nochmal“ oder „Puppe“ erlernt, die das Kind durch Nachahmen oder Zeigen nutzen kann, um Wünsche und Bedürfnisse zu formulieren. Dabei orientieren sich die Therapeutinnen und Therapeuten des Hessing Förderzentrums auch immer an den spezifischen Interessen und Alltagsanforderungen der betroffenen Kinder. Unterstützte Kommunikation hilft auch bei der sozialen Teilhabe. So werden Kinder, die mit anderen in Austausch treten können, viel leichter innerhalb einer Gruppe in Spiele und Tätigkeiten miteinbezogen und integriert. Die Kinder mit Beeinträchtigungen können dadurch besser verstanden werden und haben die Möglichkeit, ihre Gedanken und Gefühle mit anderen zu teilen. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Kindesentwicklung aus und verhindert eine mögliche dauerhafte Frustration.

Neben Handzeichen oder der Nutzung von Bildern, Symbolen oder Piktogrammen können auch technische Kommunikationshilfen, wie elektronische Sprachausgabegeräte, Augensteuerungssysteme oder Kommunikationsboards gezielt in der Kommunikation unterstützen. Auch dies geschieht bei Hessing immer in enger Absprache zwischen Therapeutinnen und Therapeuten sowie sämtlichen Bezugspersonen des Kindes. Die Verordnung für ein solches Hilfsmittel erhalten die Eltern von der behandelnden Kinderärztin oder dem behandelnden Kinderarzt. Die Kosten werden dabei in der Regel von der Krankenkasse übernommen.



Dipl. Päd./Sozialpädagogin Gudrun Keller-Buchheit
Leitung Hessing Förderzentrum für Kinder und Jugendliche