Therapiemöglichkeiten beim Tennisellenbogen

Durch vielfach, wiederholte Bewegungen im Sport (Tennisrückhand) und Alltag (Schreiben auf der Tastatur) kann es zu Mikroläsionen im Bereich der Sehnenplatte der Handgelenk- und Fingerstreckmuskulatur kommen. Übersteigen diese Mikroläsionen das Potential körpereigener Reparationsvorgänge, kommt es zur Veränderung des Bindegewebes. Dieses wird zellreicher, verliert seine ursprüngliche Elastizität, Blutgefäße und Nerven sprossen ein. Ruhe- und Belastungsschmerz sind die Folge. Über einen längeren Zeitraum können aus Veränderungen Sehnenrisse entstehen.

Wie wird ein Tennisellenbogen festgestellt?

Im Rahmen der Sprechstunde wird die Vorgeschichte zur Entstehung der Beschwerden erfragt. In einer Untersuchung des Ellenbogengelenks werden Stresstests der außenseitigen Sehnenplatte durchgeführt und eine erste Verdachtsdiagnose gestellt. Zusätzlich sollten jedoch Röntgen- Sonographie- und MRT-Aufnahmen durchgeführt werden. Zum einen können hier Begleitpathologien, wie z.B. störende Gelenkschleimhautfalten festgestellt werden, zum anderen kann das genaue Ausmaß des Sehnenschadens beziffert werden. Diese Aspekte sind wichtig für die weitere Therapieplanung.

Diese Therapiemöglichkeiten gibt es

Bestehen die Beschwerden erst seit einem kurzen Zeitraum und ist der Sehnenschaden in der MRT-Diagnostik gering, hat eine konservative Therapie hervorragende Heilungsaussichten. Ziel ist es, die körpereigenen Heilungsprozesse zu unterstützen. Als wirksam hat sich hier vor allem das exzentrische Krafttraining erwiesen, welches gemeinsam mit einem Physiotherapeuten erlernt und in Eigenregie fortgeführt werden kann. Darüber hinaus kann eine solche Therapie durch Injektionen des Sehnenschadens mit Blutblättchen und Wachstumsfaktoren begleitet werden. Diese werden in der Sprechstunde im Rahmen einer Blutentnahme durch Zentrifugation gewonnen. Bei lange bestehenden therapieresistenten Beschwerden und nachgewiesenem Schaden empfiehlt sich eine operative Therapie. Diese beinhaltet eine Gelenkspiegelung zur Erfassung und Therapie von Begleitpathologien mit anschließender Entfernung von erkranktem Sehnengewebe, Anfrischung des Sehnenschadens und Wiederanheftung der Sehne. In der Nachbehandlung benötigt die Sehne einen Schutz für sechs Wochen, dieser wird durch eine bewegliche Schiene gewährleistet.



Dr. med. Thilo Schmitt
Oberarzt, Klinik für Sportorthopädie, Arthroskopische Chirurgie und Schulterchirurgie