Viele Kinder kommen mit einem Knick-Senkfuß auf die Welt, der sich im Laufe der kindlichen Entwicklung langsam aufrichtet und muskulär stabilisiert. Wenn der Bewegungsapparat sich insgesamt kräftigt, verschwindet die Fußdeformität somit wieder von allein. Unterstützen lässt sich der Entwicklungsprozess bei Kleinkindern durch Barfußlaufen und bei etwas älteren Kindern durch sportliche Aktivitäten. Die Ausbildung der Fußwölbung sollte spätestens bis zum elften oder zwölften Lebensjahr abgeschlossen sein.
Für Eltern besteht somit kein Grund zur Sorge, sie sollten die Entwicklung allerdings kinderärztlich oder kinderorthopädisch beobachten lassen. Dies sollte im Kleinkindalter sowie später im Einschulungsalter erfolgen und kurz vor Einsetzen der Pubertät mit zehn oder elf Jahren. In der Regel geschieht dies im Rahmen der regelmäßigen kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen. In der Hessing Klinik für Kinder-, Jugendlichen- und Neuroorthopädie gehören diese Untersuchungen zum Alltagsgeschäft.
Bei Beschwerden besser zum Arzt
In manchen Fällen kann der Knick-Senkfuß allerdings zu Beschwerden führen, wie Schmerzen oder Problemen beim Gehen und Laufen sowie beim Tragen von Schuhen. Die Behandlung von Knick-Senkfüßen bei Kindern hängt dann von der Schwere der Deformität und den damit verbundenen Symptomen ab. In den meisten Fällen kann ein Knick-Senkfuß durch konservative Maßnahmen wie Fußgymnastik, individuell angefertigte Einlagen oder in speziellen Fällen Orthesen therapiert werden, wie sie die Hessing Orthopädie(schuh-)technik bietet. Es gibt Ausnahmefälle, in denen auch eine Operation notwendig werden kann. Dies wird in der Regel allerdings nicht vor dem zehnten Lebensjahr gemacht. So gibt es die Möglichkeit, durch einen minimalinvasiven Eingriff mit Einsetzen einer kleinen Schraube im Fersenbein den Fuß wachstumslenkend zu korrigieren. In zwei bis drei Jahren sollte hiermit eine gute Korrektur erzielt worden sein und die Schraube kann wieder entfernt werden.
Dr. med. Andreas Forth
Chefarzt Klinik für Kinder-, Jugendlichen- und Neuroorthopädie