2 Pflegedienst Ausbildung in der Pflege – Entscheidung mit Potenzial Der Fachkräftebedarf in der Pflege steigt zunehmend. Junge Menschen haben daher in der Hessing Stif- tung sehr gute Zukunftsperspektiven. Seit 2020 gibt es eine einheitliche Ausbildung zur Pflegefachfrau, bzw. zum Pflegefachmann, die die bisher klassische Ausbildung in der Kranken-, Kinderkranken- und Al- tenpflege ablöst. Welche Vorteile die generalistische Ausbildung mit sich bringt, erläutert Fanny Voß, Pfle- gedienstleitung der Orthopädischen Fachkliniken der Hessing Stiftung. Johanna Markmüller: An Hessing gefällt mir, dass es ein kleines Haus ist. Ich würde die Ausbildung immer wieder in einem kleinen Haus machen. Und das Team bei Hessing ist unwahr- scheinlich toll. Mona Wachs: Hessing ist ein relativ klei- nes Haus, bietet mit seinen unterschiedlichen Kliniken aber viel Abwechslung. Es ist sehr familiär, alle sind freundlich und hilfsbereit. Das gefällt mir gut. Die Auszubildenden Mona Wachs (21) und Johanna Markmüller (23) erklären, was sie an der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bei Hessing schätzen. mehrbewegen (mb): Was hat sich im Rahmen der generalistischen Aus- bildung geändert? Fanny Voß: Die Qualität der Ausbildung wurde an vielen Stellen weiter verbessert. Beispielsweise wurden die Anforderungen an das Lehrpersonal an Pflegeschulen er- höht, aber auch die Vorgaben für die prak- tische Ausbildung. So müssen mindestens zehn Prozent des praktischen Einsatzes auf der Station geplante Anleitungssituationen durch Praxisanleiterinnen und Praxisanlei- ter sein. Zudem ist die Ausbildung EU-weit anerkannt. mb: Wie sind die Berufsaussichten für Pflegekräfte? Fanny Voß: Die Pflegefachfrauen, bzw. -männer können in den unterschiedlichsten Bereichen der Pflege eingesetzt werden. Es besteht die Möglichkeit, nach der Ausbil- dung zusätzliche Fort- und Weiterbildungen zu absolvieren, wie zum Beispiel eine Fach- weiterbildung in der Notfallpflege oder der Anästhesie- und Intensivpflege. Des Weite- ren kann berufsbegleitend studiert werden, in den Bereichen Pädagogik oder Manage- ment, hier ist das Spektrum groß. mb: Was zeichnet die Ausbildung bei Hessing aus? Fanny Voß: Wir haben allein im Herbst 2021 sieben Auszubildende eingestellt. Jahrgangsübergreifend haben wir somit zwölf Auszubildende. Im Bereich der Anlei- tungen vor Ort wird das Ausbildungsperso- nal immer stärker gefordert. Die gute Aus- bildungsqualität kann vor allem aufgrund unserer sehr engagiert betriebenen Praxis- anleitung auf den Stationen aufrechterhal- ten werden. Aber auch alle anderen Mitar- beiter unterstützen tatkräftig. Regelmäßig werden neue Praxisanleiten- de ausgebildet, damit die hohe Qualität der Ausbildung weiterhin Bestand hat. Seit Oktober werden sie zudem durch eine zentrale Praxisanleitung unterstützt. Deren Aufgabenspektrum ist im Rahmen der ge- neralistischen Ausbildung sehr vielseitig. Unter anderem umfasst dies die Koordinati- on der Einsätze aller Schülerinnen und Schüler im Haus, sowie die Implementie- rung von Gruppenanleitungen und Durch- führung dergleichen in Zusammenarbeit mit den Praxisanleitenden auf den Statio- nen. mb: Können die ausgebildeten Pflegekräfte anschließend bei Hessing bleiben? Fanny Voß: Im Anschluss an die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung können wir al- len ein Übernahmeangebot unterbreiten. FANNY VOß PFLEGEDIENSTLEITUNG DER ORTHOPÄDISCHEN FACHKLINIKEN DER HESSING STIFTUNG

4 Internistische Rheumatologie In neuer Fachklinik kann Rheuma noch gezielter behandelt werden leiden Unter entzündlich-rheumatischen Erkrankungen in Deutschland rund 1,5 Millionen Menschen und damit etwa zwei Prozent aller Erwachsenen. Angesichts einer im Schnitt älter werdenden Gesellschaft wird dieser Anteil tendenziell weiter steigen. Daher haben die Hessing Kliniken ihr Angebot für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen ausgeweitet. Seit Herbst 2021 gibt es eine eigene Klinik für Internistische Rheu- matologie. „In unserer neuen Klinik für Internistische Rheumatologie bieten wir rehabilitative und akut-medizinische Therapien für Patientin- nen und Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen im stationären Umfeld an”, erklärt der Ärztliche Leiter PD Dr. med. Matthias Wahle. Der Facharzt für Innere Medizin und Rheumatolo- gie leitet auch die Sektion Rheumatologie & Klinische Immunologie am Universitätsklinikum Augsburg. Unterstützt wird Dr. Wahle un- ter anderem von Dr. med. univ. Aida Kadić Šrndic, die zuvor eben- falls am Universitätsklinikum Augsburg tätig war. Rheuma – ein Begriff für eine Vielzahl von Erkrankungen Rheuma ist ein Sammelbegriff, unter dem Fachleute mehr als 400 verschiedene Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates zusammenfassen. Davon sind längst nicht nur ältere Menschen be- troffen. Rheumatische Erkrankungen können in jedem Alter auftre- ten. Eindeutige Ursachen sind bislang nicht bekannt. Eine rechtzei- tige Therapie kann gerade entzündlich-rheumatische Erkrankungen positiv beeinflussen oder sogar stoppen und Folgeschäden verhin- dern. In der Hessing Klinik für Internistische Rheumatologie wird das gesamte Spektrum entzündlicher, beziehungsweise degenerativ- rheumatischer Erkrankungen mit Manifestationen am Bewegungs- apparat, insbesondere Gelenkerkrankungen, behandelt. Dies sind beispielsweise die Rheumatoide Arthritis, eine der häufigsten chro- nischen Gelenkentzündungen oder auch Gelenkbeschwerden bei stoffwechselbedingten Erkrankungen oder Polyarthrose, also mehr- fachem Gelenkverschleiß. „Zu unserem Therapieverständnis gehört, dass wir unsere Patien- tinnen und Patienten in ihrer Gesamtheit wahrnehmen und wert- schätzen“, erläutert Dr. Wahle. Ein besonderer Vorteil für Personen mit rheumatischen Beschwerden in der Hessing Klinik für Internis- tische Rheumatologie ist die räumliche Nähe zu den Orthopädi- schen Fachkliniken und den damit verbundenen Möglichkeiten zur engen Zusammenarbeit, etwa mit dem Bereich Rheumaorthopädie des Zentrums für Endoprothetik von Chefarzt Dr. med. Jan Tomas. Orthopädische Operationen bei älteren Menschen erfordern zu- nehmend andere Behandlungsstrukturen. Viele Betroffene sind aufgrund von anderen Erkrankungen überwachungsbedürftig und müssen bei einem operativen Eingriff von einem internistischen Arzt begleitet werden. „Das hat uns dazu bewogen, eine eigene Klinik für Internistische Rheumatologie aufzubauen. Wir haben in der Vergangenheit erkannt, dass der Bedarf da ist und in Zukunft weiter wachsen wird und möchten die Hessing Kliniken mit diesem Angebot künftig noch besser am Markt positionieren“, begründet Klinikleiter Thilo Bausback die Ergänzung. Die Klinik für Internistische Rheumatologie ist im Gebäude der Orthopädischen Fachkliniken untergebracht. Für den Raum Augsburg stellt die Spezialklinik eine zukunftsorien- tierte Ergänzung im wachsenden medizinischen Angebot dar. Zu- sammen mit dem Ausbau des Zentralklinikums zum Universitäts- klinikum ist die Internistische Rheumatologie der Hessing Stiftung ein weiterer Baustein auf dem Weg. DR. MED. MATTHIAS WAHLE HESSING KLINIK FÜR INTERNISTISCHE RHEUMATOLOGIE

6 Stiftung „Die Hessing Stiftung lebt von den Menschen, die sie tragen!“ mehrbewegen (mb): Herr Kottke, Sie haben in früheren Positionen verschiedene Rechts- formen von Unternehmen kennengelernt, auch im Gesundheitswesen. Was heißt es, wenn ein Klinikunternehmen unter der Trägerschaft einer Stiftung steht? Kottke: Im Gegensatz zu kapitalmarktorientierten Unternehmen, die womöglich noch an der Börse gelistet sind, sind wir nicht renditegetrieben. Wir sind in erster Linie für die Menschen da! Das heißt nicht, dass wir nicht wirtschaftlich agieren müssen. Wir erwarten eine Rendite, die unsere Investitions- und Innovationsfähigkeit erhält, müssen aber keine Gewinne ausschütten. Wir erhalten aber auch keine Unterstützung. Trotzdem finden es die Beschäftigten interessant, bei einer Stiftung zu arbeiten, weil wir ein attraktiver Arbeitgeber sind und uns an die Leittarifverträge halten. Wir zahlen mit dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst die besten Gehälter im Gesundheitswesen und haben sehr viele Leistungen darüber hinaus. mb: Was ist das Besondere an der Hessing Stiftung? Kottke: Die Hessing Stiftung lebt von den Menschen, die sie tragen, die sich das Vermächtnis des Stifters Friedrich von Hessing zu eigen gemacht haben. Wenn ich mit unseren Medizinerinnen und Medizinern, unserem ärztlichen Direktor spreche, identifizieren sich diese sehr stark mit dem Stifter, insbesondere mit seiner Innovationsfähigkeit und seinem Weitblick. Das trägt mehr, als der kapitalgebundene Verbund von Aktionären, die von Jahreshauptversammlung zu Jahreshauptversammlung Rendite erwarten. mb: Welchen Zweck verfolgt die Stiftung? Kottke: Die Hessing Stiftung ist dem Gemeinwohl verpflichtet. Hessing wollte der breiten Bevölkerung helfen, ohne Ansehung der finanziellen Leistungs- fähigkeit. Er hat ganz bewusst in sein Vermächtnis hineingeschrieben, dass auch mittellose Bürger ver- sorgt werden und das zum Teil pro bono. ROLAND J. KOTTKE DIREKTOR DER HESSING STIFTUNG Zur Person: Seit November 2020 ist Roland J. Kottke neuer Direktor der Hessing Stiftung. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft war er als Rechtsanwalt in einer internationalen Kanzlei, sowie in verschiedenen Konzernen der Telekommunikation und der Gesundheitsbranche tätig. Zuletzt war er Mitglied des Vorstandes der Agaplesion gAG, dem größten konfessionellen Träger mit über 100 Einrichtungen.

8 8 Endoprothetik Mit Roboter ROSA werden Knie-Operationen noch präziser Es kann mit Knieschmerzen bei intensiven Belastungen beginnen, mit Steifheit nach längeren immobilen Phasen. Manche erleben auch nur ein Ziepen bei bestimmten Bewegungen. Kleine, aber wiederkehrende Wehwehchen wie diese werden dann gerne als Überlastungs- oder Alterungserscheinungen abgetan, die hinzunehmen sind. Dabei können sie auch Anzeichen einer Gon- arthrose (Kniearthrose) sein, die zu behandeln wäre. Bis zu vier Prozent der Bevölkerung in Deutschland, so vermutet man, sind von Kniearthrosen betroffen. Mit zunehmendem Alter steigt der Prozentsatz der Erkrankten deutlich. Frauen sind, wie bei allen Arten von Arthrose, häufiger belastet als Männer. Arthrose entsteht, wenn die Gelenkknorpelschicht zu stark belastet wird. Risikofaktoren können eine Fehlstellung des Gelenks oder Übergewicht sein. Insgesamt handelt es sich aber um ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die schlussendlich zum Knorpelabrieb führen. Wenn die Arthrose früh entdeckt wird, kann meist ein konservativer Ansatz, zum Beispiel mit Salben, Physiotherapie oder Schuheinlagen die Beschwerden lindern und einer Verschlechterung individuell vorbeugen. Schreitet die degenerative Gelenkerkrankung jedoch fort und verschlimmern sich die Beschwerden, entscheiden sich viele Betroffene irgendwann für eine Operation. Rund 200.000 Knieprothesenimplantationen werden in Deutschland pro Jahr durchgeführt. Am Zentrum für Endoprothetik der Hessing Stiftung gehört die Versorgung mit einem künstlichen Kniegelenk zu den am häufigsten durchgeführten Behandlungen. Es zählt damit zu den renommiertesten und erfahrensten Anlaufstellen im Bundesgebiet. Effektivere Rehabilitation mit Roboter ROSA Wie zufriedenstellend die Operationsergebnisse für die Patientinnen und Patienten sind, hängt gerade beim Kniegelenkersatz maßgeblich von der Erfahrung des Operateurs, der Qualität und der Präzision des Eingriffs ab, da bereits kleinste Abweichungen in der Aus- richtung des neuen Gelenks zu einer schlechteren Funktion und Beweglichkeit oder Schmerzen führen können. Um die Ergebnisse weiter zu optimieren, setzen die Operateure des zertifizierten Endo- prothetikzentrums an der Hessing Stiftung seit Anfang 2021 ROSA (Robotic Surgery Assistant) ein – ein technisch hoch entwickeltes Robotersystem zur Operationsunterstützung. ROSA ermöglicht die absolut genaue Positionierung des Kunstgelenks und unterstützt die Optimierung der Weichteilspannung. Überbelastete Weichteile,

10 10 Das A und O ist eine rechtzeitige Behandlung mit gezielter Wachstums- lenkung Kinderorthopädie und Neuroorthopädie X- oder O-Beine bei Kindern Kurze, krumme oder verdrehte Beine sind bei Kindern und Jugendlichen nicht außergewöhnlich. Jeder kennt den Be- griff X- oder O-Beine. Medizinerinnen und Mediziner sprechen von Valgus- oder Varus-Fehlstellung. Eine solche Beinach- senfehlstellung ist eine Abweichung der Beine, insbesondere der Knie, von der normalen, physiologischen Achse. Zu solchen Fehlentwicklungen kann es bei Kindern und Jugendlichen in jedem Alter und jeder Wachstumsphase kommen. Die Ursachen sind vielfältig, so können neben angeborenen Fehlbildungen auch Stoff- wechselstörungen, Übergewicht oder Schädigungen infolge eines Unfalls dafür verantwortlich sein. Bei Säuglingen sind leichte O-Beine nor- mal, beim Kleinkind sind X-Beine nicht außergewöhnlich. Bis zur Einschulung normalisiert sich das in den meisten Fällen. Es verwächst sich, wie der Volks- mund sagt. Das ist allerdings leider nicht immer der Fall. Entscheidend ist es, mög- liche Fehlentwicklungen frühzeitig zu be- obachten und rechtzeitig zu erkennen, ob ein Handlungsbedarf gegeben ist. Bei Fehlentwicklungen kann es ansonsten zu Beschwerden in Hüfte, Knie oder Sprung- gelenk oder zu späterem Verschleiß kom- men. In den meisten Fällen treten die Schmerzen dann im Kniegelenk auf, da hier die Abweichung von der Beinachse am größten ist. Meist ist das allerdings noch nicht im Kindesalter der Fall, sondern erst deutlich später. Je früher die Fehlentwicklung erkannt wird, umso einfacher kann diese behandelt werden. Im Zweifel sollten Eltern ihren Kinderarzt oder ihre Kinderärztin konsul- tieren, welche bei Bedarf an eine Kinder- orthopädie überweisen. Die Behandlung richtet sich nach Alter, Ursache und dem Ausmaß der Deformität. Bei kleinen Kindern kann konservativ mit Nacht- schienen behandelt werden. Bei älteren Kindern kann das Wachstum auch durch operative gelenkt werden, um eine Beinachsenfehlstellung nach Wachstumsende zu vermeiden. Operationen dieser Art sind heute Routineeingriffe und gehören in der Hessing Klinik für Kinder-, Jugendlichen- und Neuroorthopädie zum Tagesgeschäft. Wird die Fehlstellung recht- zeitig erkannt, kann die OP in Ruhe geplant werden und auf die individuelle Lebenssituation der Kinder Rücksicht ge- nommen werden. Eingriffe Eine solche Operation erfolgt idealerweise gegen Ende der Wachstumsphase, um vorher das natürliche Wachstumspotenzial auszunutzen. Die Wachstumsfugen müs- sen allerdings noch weit genug geöffnet sein. Bei dem Eingriff werden Plättchen mit Schrauben im Kniegelenk über die Wachs- tumsfugen verankert, die das Wachstum an bestimmten Stellen gezielt verzögern und so insgesamt eine langsame Korrektur der Achsenstellung ermöglichen. Die Platten überspannen die Wachstumsfugen und bremsen hier das Wachstum, während die Gegenseite weiterwachsen kann. Die Je früher eine Fehlstellung bei Kindern erkannt und behandelt wird, umso einfacher lässt sie sich korrigieren. Implantate bleiben so lange im Körper, bis die gewünschte Korrektur erreicht ist. Das Gelenk ist in der Korrektur normal belastbar, so dass Kinder ihren gewohnten sportlichen Aktivitäten nachgehen können. DR. MED. ANDREAS FORTH CHEFARZT DER HESSING KLINIK FÜR KINDER-, JUGENDLICHEN- UND NEUROORTHOPÄDIE

12 Sportorthopädie und arthroskopische Chirurgie Gelenkerhaltende Therapien helfen Knie-Arthrose zu lindern Bei einer frühen Diagnose lässt sich der weitere Verschleiß des Kniegelenks bei Arthrose durch gezielte Maßnahmen wie Sport und Physiotherapie einbremsen. Konservative Therapiemöglichkeiten sollten im Vordergrund stehen Im Rahmen der Arthrose-Therapie setzt man heute zunächst auf konservative Therapien, also auf Sport und Physiotherapie. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu bekämpfen sowie die Muskelkraft und Koordination zu stärken. Die Kniegelenke werden dazu durch aktives Training beweglich gehalten. Empfohlene Sportarten sind zum Beispiel Schwimmen oder Radfahren, da sie die betroffenen Stellen weniger belasten. Manchmal empfiehlt sich auch eine Gewichtsreduktion, um den Therapieerfolg zu fördern. Gerade zu Beginn wird meist mit Physiotherapien unterstützt. Dabei erlernt man zum Beispiel Übungen, mit denen die Koordination und die Beinachsen gezielt trainiert werden. Auch die Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit können verbessert werden. Zusätzlich zum Training helfen Wärmebehandlungen wie Fangopackungen oder Infrarot-Bestrahlungen, die Schmerzen zu lindern. Nicht zuletzt können stützende Hilfsmittel eingesetzt werden, etwa Bandagen, Schuheinlagen oder manchmal auch Orthesen. Auch kleinere operative Eingriffe, wie eine Gelenkspülung oder Knorpelanfrischung, können bei Knie-Arthrosen Linderung bringen. Die Volkskrankheit Nr. 1 plagt rund fünf Millionen Menschen in Deutschland: Arthrose. Darunter versteht man eine zu- meist schmerzhafte Gelenkerkrankung. Als Folge dieser Er- krankung kann es zu irreparablen Schäden am Gelenkknorpel kommen. Mit zu den häufigsten Arthrosearten zählt die Kniegelenksarthrose (Gonarthrose). Begünstigt wird die Kniearthrose durch hohe körperliche Belas- tungen im Rahmen der beruflichen oder sportlichen Tätigkeit. Auch nach Stürzen oder Unfällen kann sie auftreten. Weitere Faktoren, die eine Rolle bei der Entwicklung spielen, sind Erkrankungen wie etwa Gicht oder anatomische Fehlstellungen, zum Beispiel X- oder O-Beine. Die Erkrankung an Arthrose kann rasch fortschreiten, sich aber auch über viele Jahre hinweg entwickeln. Typische Beschwerden sind Schmerzen in den betroffenen Gelenken. Diese werden zunächst oft nur unter Belastung gespürt. Später haben viele Patientinnen und Patienten auch in Ruhe und nachts Beschwerden. Im weiteren Stadium kann es zu Bewegungseinschränkungen des betroffenen Gelenks und wiederkehrenden Schwellungszuständen kommen. Damit es gar nicht erst soweit kommt, sind eine frühe Diagnose und medizinisches Gegensteuern wichtig. Die Diagnose erfolgt über eine gründliche Untersuchung durch die Ärztin oder den Arzt. Je nach Fall werden dabei auch Röntgenaufnahmen, MRTs und CTs eingesetzt. Darauf basierend werden den Betroffenen geeignete Maßnahmen vorgeschlagen, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

14 Orthopädische Rehabilitation Mit orthopädischer Reha zurück ins Leben Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen (Teresa von Ávila) Beide, Teresa von Ávila und Wilhelm von Humboldt waren auf der richtigen Spur, als sie auf den Zu- sammenhang zwischen Körper und Geist verwiesen: Das Eine geht nicht ohne das Andere. Diesem Prinzip folgt die Hessing Stiftung seit jeher. Mit einem körperlichen Leiden gehen auch psychische Verletzungen einher. Chronische Schmerzen können Wut und Frust verursachen, die sich erst mit dem Abklingen der Beschwerden aufarbeiten lassen. Auch Operationen verursachen immer wieder seelische Nar- ben. Viele Betroffene vertrauen ihrem Körper und sich selbst nicht mehr. Die drei Wochen, die in der Regel für eine orthopädische Rehabilitation veranschlagt werden, sind daher eine intensive und herausfordernde Zeit, in der man sich in besten Händen wissen will. Durch Zugewandtheit zum gemeinsamen Erfolg Ein wichtiger Baustein der Rehabilitation ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patientinnen, bzw. Patienten und den Behandelnden. Die Hessing Klinik für Orthopädische Rehabilitation zählt mit ihren 40 Betten zu den besonders kleinen Einrichtungen. Dadurch entsteht eine entspannte, familiäre Atmo- sphäre, die das Miteinander in der Therapie fördert und sicherstellt, dass allen die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden kann. Auch bei der räumlichen Ausstattung trägt die mehrfach ausgezeichnete Klinik dem Anspruch einer optimalen Heilumgebung Rechnung. Statt steriler Krankenhaus- atmosphäre setzt das Haus bei aller erforderlichen Funktionalität auf ein gemütliches Ambiente, in dem die Menschen Ruhe finden und sich zurückziehen können. Die Vorteile dieses Ansatzes liegen auf der Hand. Der persönliche Kontakt schafft das Zutrauen, durch das Menschen sich überwinden, trotz Sorgen, Schmerzen oder immenser Anstrengungen mitzumachen. Auch die Kontakte zum ärztlichen Fachpersonal werden in der Klinik für Orthopädische Rehabilitation der Hessing Stiftung in besonderem Maße gefördert. Zusammen mit den kleinen Therapiegruppen, die im Haus Standard sind, tragen sie erheblich zu den herausragenden Rehabilitationserfolgen bei. Um die aktive Mitwirkung zusätzlich zu fördern, wer- den die Maßnahmen im Gespräch mit den Patientinnen Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag (Wilhelm von Humboldt) und Patienten festgelegt, auch das Team selbst passt die Therapiepläne regelmäßig an. Diese Reevaluation ist ungemein wichtig, um die jeweils beste Behandlungsform sicherzustellen. Denn jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse und spezielle Lebens- Herausforderungen. Unterstützung kommt zusätzlich vom Sozialdienst, der sich mit der jeweiligen sozialen sowie wohnlichen Situation auseinandersetzt und zu Pflege- oder medizinischen Hilfsmittelanträgen berät. Reha bei Hessing – Kurze Wege in einer geschützten Umgebung Zu den Alleinstellungsmerkmalen der Hessing Klinik gehört, dass sich alle medizinischen Einrichtungen auf dem Hessing Gesundheits-Campus befinden. Ärztliches Personal sowie die operierende Akutklinik selbst sind in unmittelbarer Nähe und kommen bei Komplikationen oder Unsicherheiten direkt ins Haus. Ein deutlicher Mehrwert für die medizinische Sicherheit und eine wertvolle Rückversicherung, die für die Betroffenen eine große Erleichterung darstellt. Die kurzen Wege sind besonders von Vorteil, wenn es sich um eine Anschlussheilbehandlung unmittelbar nach einer Operation handelt, was im Übrigen auch der häufigste Grund für eine orthopädische Rehabilitation zumeist nach einer Hüft-, Kniegelenk-, Schulter- oder Wirbelsäulen-OP ist. Körper und Geist werden ge- schont, und die Konzentration kann voll und ganz in die Therapiemaßnahmen gesteckt werden. Viele Kliniken werben mit der ausufernden Natur um ihre Häuser herum. Verschwiegen wird dabei, dass die Mehrzahl der Behandelten die Berge und Seenlandschaften nur vom Fenster aus betrachten

32 16 Förderzentrum für Kinder und Jugendliche Damit kein Kind den Anschluss verpasst mb: An wen richtet sich das Angebot? Keller-Buchheit: Wir stellen Angebote für Kinder von der Geburt bis zum Schuleintritt mit Entwicklungsrisiken und -auffälligkeiten, chronischen Erkrankungen sowie einer Behinderung oder einer drohenden Behinderung bereit. Das Angebot umfasst neben der Förderung und Therapie für das Kind auch eine begleitende Be- ratung für die Eltern. Wir betreuen die Kinder ambulant in unserem Zentrum, im häuslichen Umfeld oder in der Kindertagesstätte. mb: Wie sieht die Förderung konkret aus? Keller-Buchheit: Im Rahmen der Eingangsdiagnostik findet neben dem Termin bei unseren Kinderärztinnen und Kinderärzten immer auch eine psychologische Diagnostik statt, um ein ganzheitliches Bild vom Förder- und Therapiebedarf zu erhalten. Auf dieser Grundlage wird dann zusammen mit den Eltern ein individuell zugeschnittener Förder- und Behandlungsplan erstellt. In der Regel sieht dieser eine heilpädagogisch-psychologisch und mindestens eine medizinisch-therapeutische Leistung (Ergotherapie, Logo- pädie, Physiotherapie) vor. In alle Diagnostik-, Therapie- und Förder- prozesse wird das soziale Umfeld des Kindes mit einbezogen. Kinder zu fördern ist seit jeher zentraler Bestandteil der Arbeit der Hessing Stiftung. Kinder haben bereits bei Hofrat Friedrich Ritter von Hessing einen besonderen Stellenwert genossen. Das Kind als ei- genständige Persönlichkeit mit seinen Fähigkeiten und Stärken zu fördern, lag ihm stets am Herzen. Schließlich hatten es Kinder, die unter Fehlstellungen oder Entwicklungsstörungen litten, gerade zu seiner Zeit besonders schwer. Diese Arbeit wird heute im Hessing Förderzentrum fortgesetzt. Unter dem Dach des Förderzentrums befindet sich neben einer kinderärztlichen Sprechstunde eine große inklusive Kinderta- gesstätte mit 16 Gruppen, Praxen zur Heilmittelerbringung (Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie) sowie eine überregio- nale Frühförderstelle. Über die Frühförderung im Hessing För- derzentrum, eine der größten in Bayern, sprach „mehr bewegen“ mit der Leiterin des Förderzentrums, Gudrun Keller-Buchheit. mehrbewegen (mb): Was heißt Frühförderung? Keller-Buchheit: Frühförderung ist die pädagogische und thera- peutische Unterstützung von Kindern, die in unterschiedlicher Form in einem oder mehreren Teilleistungsbereichen ihrer Ent- wicklung auffällig werden, bzw. eine Anlaufstelle für Eltern, die sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen. Wir sprechen von „interdisziplinärer Frühförderung“, da bei uns vie- le hochspezialisierte Experten, wie Kinderärztinnen, Therapeuten, Pädagoginnen oder Psychologen im Rahmen eines gemeinsamen Behandlungskonzeptes zum Wohle des Kindes zusammenarbeiten. mb: Was ist das Ziel von Frühförderung? Keller-Buchheit: Ziel der Frühförderung ist die Verbesserung der individuellen Entwicklungschancen eines Kindes, das Auf- holen von Entwicklungsrückständen und das Vermeiden von Verschlechterungen. Ziel ist es, jedem Kind die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, zum Beispiel im Verein und beim Sport zu ermöglichen. Dies geschieht durch die ganzheitliche Förderung und die Beratung von Eltern und den am Erziehungsprozess Beteiligten. im Kindergarten,

18 18 Handwerk und digitale Technik greifen bei Hessing Maßarbeit nahtlos ineinander Maßarbeit für Orthopädie Mit Feingefühl und neuer Technik für die Schleifmaschinen, Schuhleisten, Werkzeuge, alles wohlsortiert, stets griffbereit. Bei einem Besuch der Fertigungsbereiche der Maßarbeit für Orthopädie der Hessing Stiftung bietet sich auf den ersten Blick das gewohnte Bild einer Schuhmacher- Werkstatt. Doch sind viele Arbeitsplätze mit Computern ausgestattet, wie ein zweiter Blick verrät. Die Personen entsprechen auch nicht Schuhmacher-Stereotypen. Es sind vielmehr oft weiß gekleidete junge Menschen. Im Kern ist die Maßarbeit im Bereich der Orthopädie nach wie vor ein Handwerk. Das geschickte Messen, Abwägen und Bearbeiten der Materialien wird allerdings zunehmend von der Digitalisierung durchdrungen. Die damit verbundenen Veränderungen ver- langen allen Beschäftigten des 80-köpfigen Teams einiges ab. Zwischenzeitlich wurde sogar eine Mitarbeiterin eingestellt, die sich speziell um die Digitalisierung in der Orthopädietechnik kümmert. Digitale Technik und Mensch zusammendenken Im Bereich der Prothetik und Orthetik ist der Wandel in Richtung Digitalisierung besonders deutlich spürbar. Heute kann viel mit Scans statt Gips gearbeitet werden, was insbesondere von Kindern als eine große Erleichterung empfunden wird. Statt wie früher eingipsen und die feste Form umständlich vom Körper schneiden zu müssen, reichen damit, bei der Fertigung von Chêneau-Korsetten für Skoliose-Erkrankte zum Beispiel, die Befestigung von ein paar Sonden und eine Vermessung im 3D-Scanner. Aktuell wird in den Werkstätten eine Apparatur entwickelt, die den 3D-Scan sogar für dynamische Anwendungsfälle nutzbar macht. Bisher mussten Korrekturspielräume oft manuell ausgelotet werden, indem Gliedmaßen im eingegipsten Zustand von den Technikerinnen und Technikern in die richtige Position gedrückt wurden. Die Apparatur wird dieses „Hand anlegen“ ersetzen und die Positionierung scanbar machen. Ist die Datenerfassung erst einmal erfolgt, können Modelle direkt über den 3D-Drucker aus- gegeben werden, was zusätzlich Zeit und Aufwand sparen wird. Der 3D-Druck ist heute schon Bestandteil vieler Fertigungspro- zesse. Jüngst erst wurden entscheidende Teile einer innovativen Nackenstütze für eine junge Patientin am PC modelliert und anschließend gedruckt. Die Stütze ermöglicht ihr deutlich mehr Bewegungsfreiheit und kann nach Bedarf problemlos nachjustiert werden. Überdies wurde in den Werkstätten ein Klickmechanismus konstruiert, dank dessen sie – etwa vor dem Duschen – un- kompliziert abgenommen werden kann.

20 20 Wirbelsäulenzentrum Wir stärken Ihnen den Rücken – das Hessing Wirbelsäulenzentrum (v.l.n.r.) Funktionsoberärztin Dr. med. Johanna Eberl, Oberarzt Dr. med. Andreas Redder, Chefarzt Prof. Dr. med.Florian Geiger, Oberarzt Dr. med. Jan Hofmeister, Oberarzt Dr. med. Andre Wirries, Oberarzt Dr. med. Ahmed Hammad, Fachärztin Dr. med. Julia Hartmann Bei Rückenproblemen denken viele zuerst an die Bandscheibe. Dabei können Rückenprobleme sehr vielfältig sein. Im Hessing Wirbelsäulenzentrum werden alle Formen von Wirbelsäulenerkrankungen bei Menschen jeden Alters behandelt. Das beginnt mit Fehlbildungen, die schon bei der Geburt vor- liegen, und wachstumsbedingten Verkrümmungen in der Jugend, auch bei mehrfachbehinderten Kindern. Es setzt sich fort mit Verletzungen im Er- wachsenenalter und später verschleißbedingten Erkrankungen, osteoporitischen Frakturen, chro- nischen Schmerzen bis hin zu Tumoren und Ent- zündungen. Bandscheibenvorfälle werden bei uns sowohl kon- servativ als auch minimalinvasiv mikroskopisch oder endoskopisch behandelt, machen jedoch nur einen kleinen Teil der behandelten Erkrankungen aus. Das Hessing Wirbelsäulenzentrum bietet bei akuten und chronischen Beschwerden der Wirbelsäule ein breitgefächertes Therapieangebot. Sowohl für Routi- neeingriffe als auch für schwierige Operationen und Krankheitsverläufe an der Hals-, Brust oder Lendenwir- belsäule ist das Wirbelsäulenzentrum die richtige Anlaufstelle. Ein hochspezialisiertes Team aus verschie- denen Fachdisziplinen, wie Orthopädie, Unfallchirurgie, physikalischer Medizin und Kinderorthopädie kümmert sich um die Wirbelsäule. Erst jüngst wurde die Einrichtung von der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) als Wirbelsäulenspe- zialzentrum zertifiziert. Die Zertifizierung ist an bestimmte Anforderungen geknüpft, wie etwa spezielle strukturelle und personelle Merkmale, eine entsprechende räumliche Ausstattung, die Durch- führung von Studien und Veröffentlichung von wissenschaftlichen Publikationen. ist fünf Spezialzentren damit Das Hessing Wirbelsäulenzentrum in ganz Bayern. eines von Im Vor-Ort-Audit wurden durch einen externen Fachexperten unter anderem die klinikinternen Abläufe sowie die Behandlungsstandards geprüft. Besonders hervorgehoben wurde die hervorragende Strukturierung der Arbeit durch die festgeschriebenen Behandlungsalgorithmen für alle Berufsgruppen. In diesen Algorithmen werden auch die aktuellen Leitlinien berücksichtigt. PROF. DR. MED. FLORIAN GEIGER CHEFARZT HESSING WIRBELSÄULENZENTRUM

22 Um älteren Menschen nach Erkrankungen und Operationen die schnelle Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen, verfolgt die Hessing Klinik für Geriatrische Rehabilitation einen ganzheitlichen Ansatz. Geriatrische Rehabilitation Die Medizin wird sich auf ältere Menschen einstellen müssen Deutschland wird immer älter. Die Zahl der Menschen über 67 Jahren stieg zwi- schen 1990 und 2018 um 54 Prozent auf rund 16 Millionen. In den nächsten 20 Jahren wird diese Zahl um weitere sechs Millionen auf rund 21 Millionen wachsen. Damit wird auch die Nachfrage nach medizinischen Leistungen speziell für ältere Menschen deutlich zunehmen. Zudem haben ältere Menschen den Wunsch, so lange wie möglich in ihrem häuslichen Umfeld zu leben. Die Hessing Klinik für Geriatrische Rehabilitation ist bereits auf diese Herausforderungen eingestellt. Gerade bei einer Reha, etwa nach einer Hüftgelenksoperation, einer Knie-OP oder einem Schlaganfall haben Ältere ganz andere Anforderungen an eine Reha- Klinik als jüngere Menschen. Der Hei- lungsprozess vollzieht sich bei ihnen auf- grund ihres Alters meist langsamer und sie verfügen nicht mehr über so viele Reserven. Zudem leiden sie oft nicht nur an der akut aufgetretenen Erkrankung, sondern sie haben zusätzlich verschiedene gesundheitliche Beschwerden. So leiden viele ältere Menschen unter rheumatischen Erkrankungen, Diabetes oder Herz-Kreis- lauf-Problemen. Während einer Reha be- nötigen sie eine regelmäßige ärztliche Be- treuung und Beratung, um das Auftreten von Komplikationen zu verhindern oder deren frühzeitige Behandlung zu ermögli- chen. Neben den körperlichen sind auch die geistigen Möglichkeiten der Patientinnen und Patienten maßgebend für eine er- folgreiche Reha. So wird in der Hessing Klinik für Geriatrische Rehabilitation mit ihren 140 Betten und mehr als 200 Beschäftigten ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, um älteren Menschen nach ei- ner schweren Erkrankung oder einer Operation eine möglichst rasche Rück- kehr in ihr häusliches Umfeld und ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Schließlich beträgt das Durchschnittsalter 80 Jahre. 90 Prozent können in ihr häusliches Umfeld zurück Die individuelle Situation sowie die Wün- sche und Bedürfnisse der Einzelnen wer- den bei der Aufnahme in der Hessing Klinik für Geriatrische Rehabilitation von Ärztinnen, Therapeuten, Pflegepersonal und dem Sozialdienst präzise erfasst. Das sogenannte geriatrische Assessment er- möglicht einen ganzheitlichen Blick und berücksichtigt nicht nur medizinische und körperliche, sondern auch psychische und soziale Faktoren. Unser interdisziplinäres Team aus Ärzten, Kranken- und Alten- pflegekräften, Physiotherapeutinnen und Masseuren, Ergotherapeutinnen, Logo- päden, Psychologinnen, Sozialpädagogen und Diätassistentinnen erstellt dann ei- nen individuellen Therapieplan für eine erfolgreiche Anschlussheilbehandlung. Um die gesteckten Behandlungsziele zu erreichen sowie die Zeit nach der Reha zu organisieren, erfolgt eine wöchentliche Abstimmung mit den Patientinnen und Patienten in unserer Team-Visite. Bei 90 Prozent unserer stationären Rehabilita- tionsbehandlungen gelingt eine Rückkehr ins häusliche Umfeld. Gemeinsam be- sprechen wir, wie der Alltag nach der Rehabilitation gelingen kann. In den Thera- pien werden die notwendigen Funktionen und Aktivitäten geübt. Dabei fördern wir ohne zu überfordern. Zur Hessing Klinik für Geriatrische Reha- bilitation gehört neben der stationären auch die ambulante Rehabilitation in unserer Tagesklinik. Da mehr als 95 Prozent der Behandelten aus dem Großraum Augsburg stammen, ist das eine interessante Al- ternative zum stationären Aufenthalt. Die Menschen ihrem gewohnten häuslichen Umfeld und kommen an den Werktagen für rund sechs Stunden für Einzel- und Gruppentherapien in unsere Klinik. Bei Bedarf steht natürlich auch ein Fahrdienst bereit. leben in RUTH HERKOMMER CHEFÄRZTIN HESSING KLINIK FÜR GERIATRISCHE REHABILITATION

24 RONNY EGGER Leitung Maßarbeit für Orthopädie contact@hessing-stiftung.de REINALD ROCH Verwalter Gut Güttin contact@hessing-stiftung.de THILO BAUSBACK Leitung Orthopädische Fachkliniken und Klinik für Orthopädische Rehabilitation info@hessing-kliniken.de ROLAND J. KOTTKE Direktor der Hessing Stiftung contact@hessing-stiftung.de KATJA KLEIN Leitung Klinik für Geriatrische Rehabilitation geriatrie@hessing-stiftung.de Für die Hessing Stiftung arbeiten die unterschiedlichsten Menschen. PROF. DR. MED. FLORIAN GEIGER Chefarzt Wirbelsäulenzentrum wirbelsaeulenzentrum@ hessing-stiftung.de DR. MED. OLIVER HERRMANN Chefarzt Unfallchirurgie unfallchirurgie@hessing-stiftung.de DR. MED. ANDREAS FORTH Chefarzt Kinder-, Jugendlichen- und Neuroorthopädie kinderorthopaedie@hessing-stiftung.de RUTH HERKOMMER Chefärztin Klinik für Geriatrische Rehabilitation geriatrie@hessing-stiftung.de DR. MED. ANNETT ROCH Chefärztin Klinik für Orthopädische Rehabilitation reha@hessing-stiftung.de DIPL. PÄDAGOGIN/ SOZIALPÄDAGOGIN GUDRUN KELLER-BUCHHEIT Leitung Förderzentrum für Kinder und Jugendliche info.foerderzentrum@hessing-stiftung.de DR. MED. RAINER J. LITZ Chefarzt Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin anaesthesie@hessing-stiftung.de DR. MED. BERNHARD ROZÉE Chefarzt Handchirurgie handchirurgie@hessing-stiftung.de PROF. DR. MED. STEPHAN VOGT Ärztl. Direktor, Chefarzt für Sportortho- pädie und Arthroskopische Chirurgie sportorthopaedie@hessing-stiftung.de Mehr als 1.400 Beschäftigte übernehmen Verantwortung für Patientinnen und Patienten. Wir stiften Lebensqualität DR. MED. JAN TOMAS Stv. Ärztlicher Direktor, Chefarzt Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie und Rheumaorthopädie endoprothetikzentrum@ hessing-stiftung.de